In Wiesbaden plant die Stadt ein neues Wohnviertel im Südosten mit Platz für mindestens 10.000 Menschen und einem neuen Standort für das Bundeskriminalamt mit 7.000 Arbeitsplätzen. Dieses ambitionierte Bauprojekt stößt jedoch auf starken Widerstand von Umweltschützern und Landwirten. Die Bürgerinitiative „Rettet die Natur“ sieht die Errichtung des Wohnviertels als Bedrohung für die Umwelt und Lebensgrundlage, insbesondere durch den Verlust von wertvollen Ackerflächen und Biotopen.
Die Konflikte gipfelten in einer Klage des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gegen das Bauprojekt, die nun abgewiesen wurde. Der BUND argumentierte vor Gericht, dass das Wohnviertel massive Eingriffe in die Natur verursachen und wichtige Lebensräume gefährden würde. Gleichzeitig erheben auch Landwirte Klagen, da sie um ihre Existenz fürchten und Enteignungen befürchten.
Dennoch setzt die Stadt Wiesbaden die Planungen mit Nachdruck fort. Aktuell befindet sie sich in einer intensiven Phase des städtebaulichen Wettbewerbs, bei dem ein Siegerentwurf ermittelt wurde. Gemäß dem Zeitplan soll das neue Wohnviertel bis 2040 komplett fertiggestellt sein.
Diese Entscheidung stößt weiterhin auf geteilte Meinungen. Während Befürworter die Stadtentwicklung und die Schaffung von neuem Wohnraum loben, äußern Kritiker nach wie vor Bedenken hinsichtlich der negativen Auswirkungen auf Umwelt und Landwirtschaft. Die Debatte um das Wiesbaden-Ostfeld bleibt somit ein zentrales Thema in der Stadtentwicklung.