Der Ausriss der palmaren Platte ist eine häufige Verletzung, die oft bei Fahrzeuglenkung oder durch plötzliche Hyperextensionsbewegungen auftritt. Diese Verletzung betrifft vorwiegend die Beugestruktur des Fingers und ist häufig mit PIP Luxationsverletzungen assoziiert. Ärztinnen und Ärzte klassifizieren den Ausriss der palmaren Platte typischerweise in zwei Grade: Grad 1 beschreibt eine Ruptur ohne komplette Längsinstabilität, während Grad 2 eine dorsale Luxation und eine teilweise Ruptur der palmaren Platte beinhaltet. Die Einteilung nach Eaton ist entscheidend für die Festlegung der therapeutischen Maßnahmen. Die Therapie reicht von der konservativen Behandlung mit Stabilisierung durch Methoden wie Buddy-Tape und Extension-block-Schiene, bis hin zu invasiven Repositionstechniken bei schweren Fällen. Die angemessene Stabilisierung der Seitenbänder und das Wiederherstellen des Gelenks sind essenziell, um die Flexion und Streckstellung des Fingers zu sichern. Die Dauer eines Ausrisses der palmaren Platte kann variieren, wobei die genaue Zeitspanne von der Schwere der Verletzung und der gewählten Therapiemethode abhängt. Während der Rehabilitationsphase ist es wichtig, anhaltende Beugungs- und Streckübungen zu integrieren, um die Gelenkfunktion wiederherzustellen und Komplikationen zu vermeiden.
Therapiestrategien bis zur 12. Woche
Die Behandlung eines Ausrisses der palmaren Platte erfordert eine sorgfältige Therapieplanung, insbesondere in den ersten 12 Wochen nach der Verletzung. Eine konservative Therapie ist häufig die erste Wahl, besonders bei Typ-1-Verletzungen. In den ersten Tagen nach dem Ausriss sollte eine Immobilisation mittels einer Extensionsstopschiene oder einer Stack’schen PIP-Schiene erfolgen. Diese Schienen minimieren die Bewegung im betroffenen Bereich, was für die Reposition der PIP Luxation entscheidend ist.
Zusätzlich kann die Anwendung von Buddy Tape in den ersten Wochen helfen, den betroffenen Finger zu stabilisieren, indem er an einem benachbarten Finger fixiert wird; dies kann die Flexion unterstützen und Bewegungseinschränkungen vermeiden.
Nach etwa zwei bis drei Wochen sollte ein Bewegungstest durchgeführt werden, um die Heilung zu überwachen und die Fortschritte zu bewerten. Es ist wichtig, die Bewegungsfähigkeit graduell wiederherzustellen. Während der gesamten Zeit stehen Physiotherapie und gezielte Übungen im Vordergrund, um die Rehabilitationszeit zu optimieren.
Im Verlauf der ersten 12 Wochen ist der Fokus der Therapie auf der Wiederherstellung der Beweglichkeit und der Stärkung der Muskulatur gerichtet. Regelmäßige Überprüfungen sollten erfolgen, um sicherzustellen, dass sich der Heilungsprozess positiv entwickelt und um das Risiko einer erneuten Verletzung zu minimieren.
Rehabilitation und Rückkehr zum Sport
Die Rehabilitation nach einem Ausriss der palmaren Platte ist entscheidend für eine erfolgreiche Rückkehr zum Sport und zur Berufsausübung. Anfänglich erfolgt die immobilisierende Versorgung häufig mit Gips oder einer orthopädischen Schiene, um die Fraktur oder die PIP Luxationsverletzungen zu stabilisieren. Nach der Wundheilung wird über eine interne Fixation oder gegebenenfalls eine Hamulusexzision nachgedacht, um die nötige Stabilität wiederherzustellen.
Der Rehabilitationsverlauf sollte individuell abgestimmt werden. Zu Beginn stehen passive Bewegungsübungen im Vordergrund, gefolgt von aktiven Übungen. Eine funktionelle Testung durch den Arzt ist notwendig, um die Beweglichkeit und Kraft des Fingers zu prüfen, bevor die ärztliche Freigabe zur Sportaufnahme erfolgt. Propriozeptive Trainingsformen gelten als wichtig, um die Koordination zu verbessern, während sport spezifische Trainingsformen schrittweise eingeführt werden, um den Anforderungen des jeweiligen Sports gerecht zu werden.
Für Kontaktsportarten ist eine besonders sorgfältige Beurteilung der Verletzungsgefahr und der Belastbarkeit des betroffenen Fingers entscheidend. All diese Maßnahmen zielen darauf ab, sowohl die Fähigkeit zur Fahrzeuglenkung als auch die Rückkehr zum Sport ohne Einschränkungen zu ermöglichen. Ein interdisziplinäres therapeutisches Handeln ist unerlässlich, um den Patienten optimal auf die Rückkehr in den aktiven Lebensstil vorzubereiten.